Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet darum, in den „Bau-, Planungs-, Denkmal und Umweltausschuss“ eine Vertreterin oder einen Vertreter des Wasserleitungszweckverbandes von Gödersheim und Perlenbach einzuladen, da Nachfragen zur Nitratbelastung des Wassers im Umkreis Gödersheim vor allem von besorgten Familien mit Säuglingen erfolgen. Die Vertreterin oder der Vertreter sollen über die aktuelle Nitratbelastung informieren, mögliche Lösungsansätze darlegen und Auskunft darüber geben, ob eine engere Zusammenarbeit der Verbände sinnvoll wäre.
Stickstoff wird in der Landwirtschaft eingesetzt, um den durch die Ernte entstandenen Stickstoffverlust im Boden auszugleichen. In Gegenden, in denen Massentierhaltungsanlagen errichtet wurden, entsteht eine Ungleichverteilung des Stickstoffkreislaufes. Zudem gelangt durch die Umbauprozesse ein Teil des Stickstoffdüngers als Nitrat in das Grundwasser, was zu stark erhöhten Nitratkonzentrationen führen kann. Dadurch, dass in den wassergesättigten Bodenschichten eine Depotbildung von Stickstoff erfolgt, lässt sich das Nitratproblem im Grundwasser nicht durch kurzfristige Maßnahmen beseitigen.
Die Wasserqualität zwischen den Verbänden Gödersheim und Perlenbach differiert stark, was zum Teil auch mit der unterschiedlichen Art der Wassergewinnung zu erklären ist. Im Prüfbericht des Wasserleitungszweckverbandes der Neffeltalgemeinden (Embken Goedersheim 10.2015) Oktober 2015 wurde eine Nitratbelastung von 13,2 Milligramm pro Liter ermittelt. Der obere Alarmwert liegt bei 50 Milligramm pro Liter. Bei Perlenbach hingegen wird eine Konzentration von ca. 3,5 Milligramm Nitrat pro Liter gemessen (Trinkwasserparameter-Wasserwerk-Perlenbach-2015).
Im Rohwasser der Perlenbachtalsperre ist in den letzten 30 Jahren ein eindeutige Abnahme der Konzentration zu verzeichnen. Extensiv betriebene Landwirtschaft und die Kooperation der hiesigen Landwirte mit dem Wasserwerk Perlenbach können als Grund für den Abwärtstrend betrachtet werden. Das Beispiel Perlenbach zeigt, dass es möglich ist, die Nitratkonzentration zu verringern. Diese Verbesserung soll auch für Gödersheim erreicht werden.
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